Das ist weltweit bisher einzigartig: Ab der Skisaison 2025/26 gilt in Italien – und damit auch im beliebten Südtirol – eine Helmpflicht für alle. Egal ob Skifahrer, Snowboarder oder Rodler: Auf den Pisten, in Snowparks und auf Rodelbahnen ist das Tragen eines Helms dann nicht mehr optional, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Bisher hatten auf den italienischen Pisten nur Minderjährige einen Helm tragen müssen.
Italien ist damit das erste Land weltweit, das eine allgemeine Skihelmpflicht für Erwachsene einführt. Ziel der neuen Regelung ist es, die Sicherheit im Wintersport deutlich zu erhöhen – auch im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele im Februar 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo.
Gesetzliche Neuerung mit klaren Konsequenzen
Bisher waren in Italien nur Minderjährige unter 18 Jahren verpflichtet, einen Helm zu tragen. Mit der Änderung des Gesetzesdekrets „Sport“ (96/2025) fällt diese Altersgrenze nun weg. Verstöße gegen die neue Helmpflicht können teuer werden: Wer ohne Helm erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 200 Euro rechnen. Wiederholungstätern droht zudem der Entzug des Skipasses für bis zu drei Tage.
Zusätzlich müssen Wintersportler in Italien bereits seit einiger Zeit eine gültige Haftpflichtversicherung vorweisen (wir berichteten). Auch Alkohol- und Drogenkontrollen sowie Geschwindigkeitsvorgaben gehören zu den Maßnahmen, mit denen die italienischen Behörden für mehr Sicherheit auf den Pisten sorgen. Mit dieser breiten gesetzlichen Regelung sind sie weltweit einzigartig und großes Vorbild für die Sicherheit im verletzungsanfälligen Wintersport.
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Wie andere Länder mit der Helmpflicht umgehen
Ein Blick auf andere Wintersportnationen zeigt: Was in Italien nun verpflichtend wird, ist andernorts bislang meist nur Empfehlung – vor allem für Erwachsene.
In Österreich etwa variiert die Helmpflicht je nach Bundesland. In Tirol und Vorarlberg gibt es keine, in allen restlichen Bundesländern gilt sie für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Erwachsene sind nicht betroffen, es wird lediglich zum Tragen eines Helms geraten, was unseren Einschätzungen nach auch von 90 Prozent auf der Piste eingehalten wird. Bei Schlitten- und Rodeltouren sieht es da allerdings schon anders aus, wo nur die wenigsten mit Helm unterwegs sind.
In der Schweiz, Deutschland, Frankreich oder auch Tschechien gibt es bisher keine gesetzliche Helmpflicht – weder für Kinder noch für Erwachsene. Dennoch ist besonders in der Schweiz der Anteil der Helmträger sehr hoch. Das liegt unter anderem an erfolgreichen Informationskampagnen, die die Vorteile eines Helms deutlich machen. Aber auch in Deutschland sieht man unter den Kindern und Jugendlichen eigentlich keine Fahrer ohne Helm, bei den Erwachsenen sind es dafür doch noch einige – besonders in den kleineren Skigebieten in den Mittelgebirgen.
Im Rest von Europa zeigt sich ein unterschiedliches Bild: Polen, Slowenien und auch Kroatien haben eine Helmpflicht für Kinder. In Spanien sowie Norwegen, Schweden und Nordamerika gilt keine. Dort wird der Helm in den Skigebieten aber überall stark empfohlen und ist in Einzelfällen (z. B. bei Skikursen) auch vorgeschrieben, eine gesetzlich landesweit gültige Pflicht besteht jedoch nicht.
Italien als neuer Sicherheitsvorreiter
Mit der Einführung einer generellen Helmpflicht setzt Italien ein deutliches Zeichen. Was anderswo noch diskutiert wird oder nur für Minderjährige gilt, wird hier zur verbindlichen Maßnahme für alle. Die Entscheidung dürfte nicht nur Auswirkungen auf die Sicherheit von Wintersportlern in Italien haben, sondern auch Strahlkraft für andere Wintersportnationen sein. So könnte eine Helmpflicht zumindest für alle Kinder und Jugendliche doch irgendwann zur Realität werden.
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